Im zweiten Modul des Projekts berichten junge Forscherinnen und Forscher (Doktorandinnen und Doktoranden, frühe Postdoktorandinnen und Postdoktoranden) an der Schule über ihre Arbeit. Es wurde erkannt, dass der aktuellen Ausbildung der Studierenden an der Universität eine Ausbildung in Wissenschaftskommunikation fehlt. Befragt nach den eigenen Möglichkeiten, sich durch eine praxisorientierte Ausbildung im Studium öffentlichkeitswirksame Kompetenzen anzueignen, bewerteten 64,2% der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ihre Möglichkeiten retrospektiv als schlecht oder sehr schlecht (Könneker, 2019).
Unser Projekt gibt den jungen Forschern praktische Erfahrungen, da sie die Aufgabe haben, ihre Forschung einer Schulklasse auf einfache und anschauliche Weise zu erklären. Das Projekt fördert den Dialog zwischen den jungen Forschern und den Schülern, und die Schüler werden ermutigt, grundlegende Fragen zu Wissenschaft, Messtechnik, Datenanalyse, dem Leben an der Universität und zur beruflichen Arbeit in Wissenschaft und Forschung zu stellen. Der Nutzen für die jungen Forschenden liegt auf der Hand: Sie sammeln Erfahrungen in der Öffentlichkeitsarbeit, reflektieren ihre Arbeit und werden durch das Interesse der Schülerinnen und Schüler zu ihrer Forschung motiviert. Andererseits erhalten die Gymnasiasten wichtige Informationen für ihre weitere Lebensplanung. Außerdem wird die Rezeption der Schüler für die Wissenschaft viel höher sein, wenn ein junger Forscher einen Vortrag mit Diskussion hält, als wenn ein älterer Forscher weit weg vom Schüleralltag ist.